Bitspower Inline-Filter
Der Bitspower Inline-Filter ist mit satten 97g (ohne Fittinge) ein echtes Schwergewicht und wiegt, dank seiner massiven Bauweise aus Messing, fast 40% mehr als die anderen uns vorliegenden mit gleicher Bauform. Die Verarbeitung ist, wie für Bitspower üblich, absolut makellos und sehr sauber gefertigt, 1A saubere Gewinde und nicht ein einziger Grat zu sehen, selbst die Haptik ist hochwertig. Weiterhin liegen der stabilen Verpackung gleich noch 2 weitere Ersatz-Filterscheiben bei und somit kann man sich entspannt auf eine schnelle Filterwechsel-Aktion vorbereiten. Durch das Schaugas kann man zwar nicht wirklich etwas sehen und da muss man schon mit einer kleinen Taschenlampe reinleuchten, hier hat Bitspower aber mitgedacht und die Schauglaseinfassung schräg gefräst und dadurch hat man einen besseren Blickwinkel in das Innere. Übrigens, diesen Filter bekommt man in etlichen Farben, darunter auch hochglänzendes Gold, Chrom-Optik, übliches Schwarz und wie wir bestellt haben, ein schickes weis.
Produkte von Bitspower sind in Germany nicht so einfach zu bekommen, oder einfach nicht in der richtigen Farbe. An dieser Stelle können wir die Firma HighFlow empfehlen, hatten die Inline-Filter fast alle dort bestellt und war nach wenigen Tagen schon, sehr gut verpackt, bei uns.
Der Lieferumfang ist nichts Besonderes, 2 Ersatzfilter mit angegossener Dichtung sind enthalten und alles sicher verpackt, so hat man zumindest etwas Ersatzteile. Die Filternetze sitzen ja im Eingang als auch im Auslass, daher liegen gleich 2 Ersatzfilter bei. Da wir den Angaben der Hersteller nicht blind trauen, so haben wir den Filter natürlich auch genau vermessen und eine technische Skizze mit den realen Werten erstellt und an dieser Stelle hinterlegt. Einfach auf das jeweilige Bild klicken, zoomt dann heraus.
Die ermittelten Werte sind entsprechend der Herstellerangaben, im Rahmen der üblichen Fertigungstoleranzen und haben noch einige Werte hinzugefügt. Die eigentliche Öffnung des Filters ist im Vergleich zu allen anderen dieser Testreihe mit nur knapp 8mm die kleinste Filterfläche bzw. Durchlassöffnung. Ob und inwieweit dies den Durchfluss beeinträchtigen wird, werden wir dann auf der Teststation sehr schnell erkennen. Hier wird sowohl im Eingang als auch im Auslass gefiltert, dies mit gleicher Mesh-Abmessungen / Feinheitsgrad. Ob dies nun sinnvoll ist, ist nicht bekannt und werden mit Messpartikeln arbeiten, um dies erkennbar zu machen. Durch eine 2. Mesh Einheit / Sieb wird ja nicht mehr herausgefiltert. Ideal wären 2 Mesh-Einheiten, grob im Eingang mit z.B. 80-Mesh und im Auslass z.B. 200-Mesh, was aber eine Flussrichtung, von grob zu fein, etablieren würde. Aber die Filternetze sind identisch, auch die 2 mitgelieferten Ersatzfilter haben die gleichen Mesh-Einheiten.
Da der Hersteller keine Angaben zur Feinheit / Porosität der mitgelieferten Filter (auch nicht auf der Homepage) macht, so mussten wir das Messmikroskop und viel Geduld aktivieren. Unter dem Messmikroskop haben wir eine Bitspower Filterscheibe auf eine 50-Mesh Edelstahl-Filtermatte gelegt und konnten dank der Überlagerungen die Mesh-Dimmension ungefähr berechnen. Die Filter von Bitspower haben eine Porosität von ca. 24-Mesh, was ungefähr einem Wert von 700µm entspricht. Siehe auch MESH Informationsseite Die ist nicht sonderlich fein, aber in Anbetracht der knappen Filterfläche wäre diese dann noch viel schneller verstopft, wenn diese z.B. 100-Mesh hätte, was dann ca. 150µm entsprechen würde.
Um erste Werte zu erfassen, so mussten wir das Testsetup etwas anpassen, denn diese Filterform hat keine Montagewinkel oder Gewinde um es für den Test stabil zu verbauen. Es laufen ja zeitweise auch noch Reinigungsversuche oder ein Fitting-Test etc. und da ist eine so flexible Teststation richtig wertvoll.
Eigentlich wäre bei der Bauform als Inline-Filtern eine Hard-Tube Konfiguration empfehlenswert, aber es geht auch so. Wir haben dann erneut mit „Tygon E3603 Schlauch mit 12,7/9,5mm“ alles aufbaut und macht, mit diesem relativ weichen Schlauch, alles viel einfacher und flexibler. Das ganze schaut dann zwar etwas wild aus, aber beeinträchtigt die Messwerte ja nicht und ist absolut vergleichbar mit älteren aufbauten. Der optische Aspekt soll ja nur für den Filter selber in die Wertung fallen, der Aufbau drumherum ist dann zu vernachlässigen.
30° Grad Celcius | 50° Grad Celcius | |
Durchfluss in Liter pro Minute: | 1,8 LPM | 2,3 LPM |
Druck vor dem Filter: | 0,17 Bar | 0,23 Bar |
Druck nach dem filter: | 0,06 Bar | 0,10 Bar |
Druck Radiatorausgang: | 0,06 Bar | 0,11 Bar |
Den Spitzenwert von 2,3 Liter pro Minute hielt der Filter dank der sehr schnellen Verstopfungen nicht lange aufrecht und muss man einfach erwähnen.
Der Radiator und alle Komponenten werden vor jedem Test gespült und gereinigt, somit haben alle die gleiche Ausgangsbasis. Alle Messwerte mit neuem Filtereinsatz ohne künstliche Reduzierungen, dabei liegt der Durchfluss, ohne jeglichen Filter bei 4,4 Liter pro Minute. Ab 3,9 LPM ist im Ausgleichsbehälter aber schon der reinste Wirbelsturm am Toben und entlüften mit dem Speed kaum noch möglich. Da Kühlkomponenten wie CPU-Cooler und Grafikkartenblock etc. den Durchfluss stark drosseln, ist dies der Grund warum im Test keine Kühlblöcke verbaut sind. Dies würde die reinen Werte der Filter beeinträchtigen und verfälschen und wir wollen ja nur die Nettowerte der Filter.
Deutliche Druckminderung | Blick ins Schauglas | Systemaufbau |
Folgende Makrofotografie spricht Bände und zeigt deutlich, das die Filterfläche nicht ausreicht und sehr schnell verstopft war, viel zu schnell. Abgefangen / herausgefiltert wurde aber recht gut!
1. Einlass-Filter | 2. Auslass-Filter | 3. Kein Flow mehr |
Auf Bild 1 sind deutlich die abgefangenen Partikel zu erkennen, hier waren nur ganz wenige rötliche Kupfer-Prüfpartikel im Kreislauf, der Rest ist alles vom Zusammenbau und eine Menge Staub. Die weissen Partikel sind aus den Gewinden abgeplatzte Farbteile der wenigen neu verwendeten „Bykski Fittinge“.
Auf Bild 2 ist die zweite Filterebene an der Auslassseite zu sehen und auch dort ist noch etwas angekommen, was die erste Stufe am Einlass nicht erfasst hat.
Auf Bild 3 kann man schon gut die drohende Verstopfung erkennen und der Durchfluss ist schon unter 0,9 LPM gesunken. Und das nach nur 6 Tagen wo der gelaufen hat, eigentlich war der noch nicht mal richtig entlüftet aber der Kreislauf förderte, nicht mehr richtig und die Pumpe wurde durch den Staudruck schon hörbar.
Die gesamte Verarbeitung ist echt klasse und sehr hochwertig, leider ist der Druchfluss bei dieser Filterleistung doch recht bescheiden und wird schnell verstopft sein. Auf dem Foto ist ein normaler G 1/4″ Fitting zu sehen und die Bohrungen der Filterdeckel bei Bitspower ist da schon um etliches kleiner.
Der gesamte Aufbau dieses Filters ist total simpel, laut Hersteller ein sehr stabiles massives Messing-Gehäuse, ein kleines 22 mm hohes Acrylglas Rohrstück mit 12,8 mm Innendurchmesser und 18,1 mm Aussendurchmesser, 2 Filterscheiben die gleichzeitig auch die Dichtung sind. Absolut kein Hexenwerk und so in etwa sind fast alle Inline-Filter aufgebaut. Den von Bitspower zu öffnen war dabei aber nicht gerade leicht, dazu braucht man 2 Innensechskantschlüssel (auch als Inbus bekannt) mit je 8 mm, einen zum Gegenhalten und einen zum Öffnen und das war ganz schön stramm verschraubt.
Das Reinigen der Filterscheiben war sehr einfach, haben die 2 in Ultraschallbad gelegt und nur wenige Sekunden später waren die Filter wie neu. Bei älteren / lange gelaufenen Filtern mussten wir da schon mal eine Zahnbürste ins Spiel bringen, was hier nicht der Fall war. Der Zusammenbau war aber etwas schwerer, denn die gebrauchten Filterscheiben mussten ja ganz genau auf das Acrylglasrohr gelegt werden und das rutschte dann beim 1. Anlauf weg und mussten es wiederholen und dann gut stramm handfest verschrauben.
Fazit: In einem sauberen Kreislauf würde dieser Filter sicher einen guten Dienst leisten und etwas Sicherheit einbringen, aber man muss den halt öfter reinigen, um die volle Leistung / Durchfluss aufrechtzuerhalten. Aber lieber alle 6 Wochen den Filter reinigen als einen CPU-Block oder Grafikkarten-Kühlblock zu demontieren und ggf. noch was kaputtzumachen, da ist der schlechteste Filter immer noch besser als kein Filter.
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Last updated: Januar 24, 2025 at 23:59 pm